Wie sieht die Zukunft der privaten Baufinanzierung aus
Stefan Gierschke
Von Patrick Grimmer am 12. Mai 2023

Wie geht es mit der privaten Baufinanzierung in 2023 weiter?

Hinter uns liegt ein wirklich turbulentes und aufregendes Jahr 2022. Der Ukraine-Krieg, die teilweise zweistellige Inflation sowie die noch anhaltende Corona-Pandemie begleiteten uns fast im gesamten Jahr.

Kleiner Rückblick und aktuelle Lage

Konnte man in den vergangenen Jahren noch mit 0,XX % eine Baufinanzierung mit zehn Jahren Zinsbindung abschließen, änderte sich dies in 2022 radikal. In der Spitze stieg die zehnjährige Zinsbindung auf über 4%. Vor allem die Nachfrage der eigengenutzten Immobilien, verbunden mit den nachgefragten Finanzierungen, brach komplett ein. Musste ein Haushalt zu Beginn 2022 für TEUR 100 Kreditvolumen noch ca. 250,- Euro (Zins und Tilgung) pro Monat aufwenden, lag die Belastung für den gleichen Darlehensbetrag in der Spitze bei über 500,- Euro pro Monat.

Etliche Bauanfragen wurden gestoppt, da neben den gestiegenen Zinsen auch die Rohstoffpreise weiter enorm hoch waren.

Auf Seiten der Kapitalanleger kann die Zinsbelastung steuerlich geltend gemacht werden, wodurch die Erhöhung nicht ganz so dramatisch zu spüren ist.

Im Januar 2023 lagen die Zinsen für zehnjährige Darlehen im Schnitt bei 3,9%. Die Experten gehen davon aus, dass kurzfristigen Zinsschwankungen zwischen 3% und 4% wahrscheinlich sind. Auch mittelfristig sollen sich die Zinsen in diesem Korridor bewegen.

Eine genaue Einschätzung des Zinsmarktes ist nur schwer möglich. Neben der Zinsentwicklung werden die Immobilienkäufer in 2023 weiter die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, der Energiekrise und der Lieferengpässe zu spüren bekommen.

Entwicklung der Königswege Immobilien & Finanzierungen GmbH

Auch aufseiten der Königswege Immobilien & Finanzierungen GmbH hat sich in 2022 im Bereich der Baufinanzierung einiges geändert und vor allem weiterentwickelt. Der größte Schritt war der Wechsel des Dienstleisters zum Ende des Jahres, mit dem man für die Zukunft die Möglichkeit sieht, am besten im und für den Markt aufgestellt zu sein. Gerade aufgrund des aktuellen Zinsniveaus gilt mehr denn je der Ansatz: „Konstruktion schlägt Kondition“. Mit den vorhandenen technischen Möglichkeiten kann auf fast alle Kreditinstitute in Deutschland zugegriffen werden. Mit dem Ziel, dem Kunden den bestmöglichen Finanzierungsvorschlag ausarbeiten zu können.

Neben dem Wechsel sind weitere Änderungen für 2023 in Planung. So soll das Clearing für die Baufinanzierungsspezialisten intern dargestellt und nicht wie bisher durch einen externen Dienstleister vollbracht werden. Dadurch erhoffen wir uns deutlich mehr Geschwindigkeit im gesamten Prozess. Allen voran, um dem noch vorhandenen volatilen Zinsumfeld gerecht zu werden.

Der Austausch der „Baufi’s“ wird durch einen regelmäßig stattfindenden Stammtisch intensiviert. So werden auch die noch unerfahreneren Spezialisten bei Ihren Anfragen durch erfahrene Berater unterstützt und begleitet.

Ausblick auf die private Baufinanzierung

Abzuwarten bleibt vor allem die Änderungsbereitschaft der Banken in den nächsten Wochen und Monaten. Aus den ersten Gesprächen zum Jahresbeginn wurden bereits die ersten Anpassungen und Änderungen signalisiert.

Ein Großteil der Kreditinstitute in Deutschland war in 2022 durch das starke erste Halbjahr gerade in der zweiten Jahreshälfte nur wenig zu Änderungen bereit. Das eingebrochene Kreditgeschäft in Q3 und Q4 letzten Jahres sowie der voraussichtlich schwache Start in 2023 werden die Banken zu einem „Umdenken“ zwingen.

Auch wenn die Wachstumsziele in diesem Jahr deutlich reduziert wurden (0% - 3%), werden Änderungen wie z.B. eine reduzierte Tilgung (viele Banken wollen noch 2%) umgesetzt werden. Hier bleibt die Entwicklung abzuwarten, wie einzelne Banken auf ausbleibendes Kreditwachstum reagieren. Sicherlich gewinnt das Vermittlergeschäft in einigen Häusern mehr an Bedeutung.

Fazit

Seitens der KW I&F sehen wir hier eine große Chance, uns bei einigen Banken einen guten Ruf durch ordentlich aufbereitete Anträge und vermitteltes Kreditvolumen zu erarbeiten.

Die Grundsteine sind gelegt und wir sehen uns für die Zukunft hervorragend aufgestellt.

Ein weiterer Punkt, den wir in diesem Jahr angehen möchten, ist die Erweiterung des Bankennetzwerkes, vor allem im Bereich der Kapitalanlage. Zu jedem Projekt der KW I&F soll es für die Berater eine Möglichkeit geben, ein Tilgungsaussetzungsdarlehen zu platzieren.

Ziel ist es, dass mit jedem Standorttag eine fertige Bankenliste präsentiert werden kann, um so eine schnelle Umsetzung zu gewährleisten.

Wir freuen uns auf ein gemeinsames, erfolgreiches Jahr 2023!

Dieser Artikel wurde von Patrick Grimmer verfasst.
Der 37-jährige ist unser Experte für Immobilienfinanzierung. Nachdem er 15 Jahre für eine regionale Volksbank im Finanzierungsgeschäft tätig war
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