Die private Krankenversicherung kommt in Deutschland für Beamte, Selbstständige, Freiberufler und Angestellte ab einem bestimmten Jahreseinkommen infrage. Damit steht die PKV nicht jedem offen. Aber auch wenn du von der Versicherungspflicht befreit bist und dich grundsätzlich privat versichern kannst, ist dieser Schritt nicht in jedem Fall die beste Wahl. Bevor du eine Entscheidung triffst, gilt es zu klären, ab wann sich die PKV lohnt und ob du gesetzlich oder privat versichert besser aufgehoben bist.
Die private Krankenversicherung steht in Deutschland nur bestimmten Berufs- bzw. Personengruppen offen. Diese sind seitens des Gesetzgebers von der Versicherungspflicht befreit, was aber nicht heißt, dass sie keine Krankenabsicherung brauchen. Sie können jedoch wählen, ob sie sich privat oder gesetzlich versichern möchten.
Dabei ist aber immer zu prüfen, ab wann sich die private Krankenversicherung (PKV) lohnt. Denn während in einigen Fällen die vielen Vorteile der privaten Krankenversicherung überwiegen, kann auch die GKV trotz der Vorzüge als Privatpatient die bessere Lösung sein.
Die PKV lohnt sich vor allem aufgrund ihrer vielen Vorteile. Ein besserer Versicherungsschutz, individuelle Tarifgestaltung, Zugang zu modernen Behandlungsmethoden, kürzere Wartezeiten beim Facharzt – das sind nur einige der Vorzüge, die Privatpatienten genießen. Und für einige Personen- bzw. Berufsgruppen lohnt sich die private Absicherung aufgrund ihrer beruflichen oder persönlichen Situation besonders:
Beamte und ggf. ihre Angehörigen haben einen Anspruch auf Beihilfe, wenn sie sich privat krankenversichern. Ihr Dienstherr übernimmt damit einen Teil ihrer Krankheitskosten, weshalb Staatsdiener auch keine vollwertige Krankenversicherung brauchen, sondern lediglich eine Restkostenversicherung abschließen. Diese deckt den Teil, der nicht durch die Beihilfe getragen wird; also zwischen 20 und 50 Prozent der Krankheitskosten.
Da die PKV nur einen Bruchteil der Kosten decken muss, ist sie für Beihilfeempfänger besonders günstig. In der Regel zahlen Beamte deutlich weniger für ihre PKV als für den gesetzlichen Versicherungsschutz und erhalten bessere Leistungen.
Grundsätzlich solltest du dich noch vor dem 40. Lebensjahr für die private Krankenversicherung entscheiden – umso früher, desto besser. Denn in jungen Jahren sind die meisten Menschen noch gesund und leiden nicht an Vorerkrankungen, die zu Problemen bei der Antragsannahme führen können. Außerdem wird die PKV risikoabhängig kalkuliert, weshalb gerade junge Versicherte günstige Beiträge zahlen. Je länger du privat versichert bist, desto mehr Altersrückstellungen kannst du zudem bilden. Und diese helfen dir dabei, deine Prämie im Alter zu stabilisieren.
Anders als in der GKV bietet die private Krankenversicherung keine beitragsfreie Familienversicherung an. Du musst also für jedes mitversicherte Kind und ggf. den erwerbslosen Ehe- oder Lebenspartner einen Beitrag zahlen – und das kann teuer werden. Deshalb ist die PKV vor allem für Singles und kinderlose Paare geeignet. Oder auch für Familien mit maximal einem oder zwei Kinder. Wer jedoch eine Großfamilie plant oder für die Zukunft wünscht, profitiert meist mehr von der gesetzlichen Absicherung.
Studenten sind von der Versicherungspflicht befreit und können eine private Krankenversicherung abschließen. Das lohnt sich für sie, wenn sie nicht die Voraussetzungen für die beitragsfreie Familienversicherung über ihre Eltern erfüllen; etwa, weil sie über 25 Jahre alt sind oder ihre Eltern ebenfalls der PKV angehören.
Für Studenten bieten die privaten Krankenversicherer besonders preiswerte Tarife. Diese kommen ohne Altersrückstellungen aus, womit Prämien von weniger als 100 Euro im Monat möglich sind.
Unsere KW-Berater prüfen für dich, ob die PKV am besten für dich geeignet ist und wie du dich für den Krankheitsfall bedarfsgerecht absicherst.
Die Vorteile der privaten Krankenversicherung überzeugen. Dennoch kann die gesetzliche Absicherung in bestimmten Situationen die bessere Lösung sein. So kann es sich als Vorteil herausstellen, dass die Beiträge der Krankenkassen einkommensabhängig kalkuliert werden. Gerade dann, wenn deine Einnahmen schwanken. Ein weiterer Plus ist natürlich die kostenlose Familienversicherung, womit der erwerbslose Partner und Kinder beitragsfrei mitversichert werden.
In den folgenden Fällen solltest du über die GKV nachdenken:
Personen mit Vorerkrankungen können es in der PKV schwer haben. Denn die Krankenversicherer haben nicht nur die Möglichkeit, einen teuren Risikozuschlag zu verlangen; sie können vorbelasteten Antragstellern sogar den Zugang zum gewünschten Versicherungsschutz verweigern. Anders ist es in der Krankenkasse, wo Kontrahierungszwang herrscht. Die Kassen müssen jeden Antragsteller versichern, unabhängig von seinem Gesundheitszustand. Auch dürfen sie keinen Risikozuschlag verlangen.
Wer mehrere Kinder hat und ggf. seinen Partner mitversichern möchte, kann von der gesetzlichen Krankenversicherung profitieren. Denn die Krankenkassen bieten die beitragsfreie Familienversicherung. Damit werden erwerbslose Ehe- und Lebenspartner sowie Kinder bis mindestens zum 18. Lebensjahr kostenlos mitversichert.
Eine private Krankenversicherung musst du dir langfristig leisten können. Denn das Problem ist: sinkt dein Einkommen, bleibt deine Prämie unverändert bestehen. In der gesetzlichen Krankenversicherung wiederum bemessen sich die Kosten nach deinen finanziellen Mitteln. Hast du weniger Einnahmen, zahlst du auch weniger für deinen Versicherungsschutz. Das ist ein entscheidender Vorteil, wenn dein Einkommen stark schwankt.
Auch wenn du dich für die gesetzliche Krankenversicherung entscheidest, musst du nicht auf die Vorteile der PKV verzichten. Du hast die Möglichkeit, die Lücken der Krankenkassen zu schließen und deinen Versicherungsschutz durch private Krankenzusatzversicherungen aufzuwerten. Dir stehen verschiedene Tarifvarianten zur Auswahl, sodass du dich in den Bereichen ambulante und zahnärztliche Behandlung, stationäre Unterbringung und Versorgung, alternative Heilmethoden, Auslandsschutz und Pflegeabsicherung umfassend absichern kannst.
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Entscheidend ist nicht nur die Frage, ab wann sich die PKV lohnt, sondern auch, wem die private Krankenversicherung offensteht. Dabei regelt der Gesetzgeber eindeutig, welche Personen- bzw. Berufsgruppen von der Versicherungspflicht befreit sind – und damit in die PKV wechseln dürfen.
Ob und ab wann sich die PKV lohnt, lässt sich nicht pauschal beantworten. Auch ist die private Krankenversicherung nicht zwangsweise die beste Lösung, nur weil du bspw. jung und gesund bist. Ebenso müssen Vorerkrankungen kein Ausschlusskriterium sein, um sich privat krankenversichern zu können.
Entscheidend ist genau zu prüfen, ob die private Krankenversicherung sich in deinem persönlichen Fall lohnt. Dafür ist es wichtig, deine berufliche und familiäre Situation zu betrachten, aber auch deine Wünsche für die Zukunft zu berücksichtigen. Eine PKV ist eine Entscheidung für das Leben. Sie muss heute wie auch in einigen Jahren zu dir passen und langfristig bezahlbar sein.
Unsere Experten beantworten gerne alle deine Fragen zur PKV und prüfen, ob und wann sich die private Krankenversicherung für dich lohnt. Auch helfen wir dir dabei, die passende Krankenabsicherung für deinen Bedarf zu finden. Vereinbare jetzt einen Termin mit uns und lass dich beraten.