Wenn es auf den Finanzmärkten turbulent zugeht, machen sich Anleger Gedanken über Alternativen. Gold als Wertanlage hat den Ruf, beständig und sicher zu sein. Es wird wahrscheinlich nie ganz an Wert verlieren und eignet sich auch für jene, die Angst vor einem Währungscrash haben. Aber die Vergangenheit hat uns auch gelehrt; beim Gold gab es immer mal wieder lange Durststrecken. Wir klären, ob sich Gold als Wertanlage lohnt und welche Vor- und Nachteile das Edelmetall hat.
Der Goldpreis wird wie bei jedem Handelsmarkt von Angebot und Nachfrage bestimmt. Auf dem Goldmarkt gibt es aber eine Besonderheit: Steigt die Nachfrage, ist das Angebot nicht beliebig dehnbar – die Produzenten versuchen den Bedarf durch das Recycling von Gold zu decken. Kommen sie der erhöhten Nachfrage damit nicht nach, steigt der Goldpreis.
Gerade in Krisenzeiten ist die Nachfrage nach Gold besonders hoch. In Phasen der Unsicherheit neigen Anleger, aber auch Notenbanken dazu, Gold zu kaufen und treiben damit die Preise in die Höhe. So wurden bereits zwischen 1979 und 1983 Rekordpreise erzielt. 1980 lag der Kurs bei etwa 850 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) – etwa 750 Euro. Ab 2008 stieg der Goldpreis auf mehr als 1.800 Dollar je Feinunze, als die Angst vor einem Zusammenbruch des Finanzsystems umherging.
Durch die Corona-Pandemie und deren wirtschaftlichen Folgen erreichte der Goldpreis im Frühjahr 2020 einen Rekordpreis bei rund 2.000 US-Dollar (ca. 1.720 Euro) je Feinunze. Anfang 2022 lag der Preis bei etwa 1.800 Euro und im Frühjahr 2024 überschritt der Goldpreis erstmals den Wert von mehr als 2.000 Euro pro Feinunze. Seit Anfang der 80er hat sich der Goldpreis etwa vervierfacht.
Die Goldpreise sind stark von der Weltpolitik abhängig. Die Corona-Pandemie und deren Folgen auf die Wirtschaft, der Handelsstreit zwischen den Vereinigten Staaten und China, der Brexit und der Konflikt zwischen den USA und dem Iran haben die Nachfrage nach Gold steigen lassen. Zuletzt haben die Kriege in der Ukraine sowie im Nahen Osten zu einer sehr hohen Goldnachfrage geführt. Vor allem auf dem chinesischen Markt ist der Rohstoff gefragt.
Auch wenn die Goldpreise in den letzten Jahren Rekordhöhen erreicht haben, lohnt sich Gold als alleinige Wertanlage nicht. Denn: Gold bringt weder Zinsen noch Dividenden. Die Rendite des Edelmetalls bemisst sich allein an der Preisentwicklung. Und auf lange Sicht war diese eher moderat. Denn steigt die Nachfrage nicht gerade aufgrund einer Krise oder Unsicherheiten in der Weltwirtschaft, wird Gold eigentlich kaum gebraucht. Lediglich die Schmuckindustrie macht sich den Rohstoff zunutze. Die Goldpreise steigen also nicht dauerhaft an. Experten gehen auch nicht davon aus, dass die Preise in den nächsten Jahren durch die Decke gehen werden.
Ein weiterer Nachteil von Gold ist, dass dessen Erwerb mit hohen Kosten verbunden ist. Die Differenz zwischen An- und Verkaufspreis ist relativ hoch, da Händler Mehrkosten für die sichere Lagerung und den Transport rechnen müssen. Außerdem muss gekauftes Gold auf dessen Echtheit geprüft und zertifiziert werden. Darüber hinaus können Kosten für den Besitz – ebenfalls die sichere Lagerung des Edelmetalls anfallen. Hier empfiehlt sich ein Bankschließfach.
Ferner ist zu beachten, dass Gold in US-Dollar gehandelt wird. Das hat zur Folge, dass sich Währungsschwankungen auf den Gegenwert in Euro auswirken können. Gänzlich frei vom Währungsrisiko ist das Edelmetall also nicht.
Gold als Wertanlage ist mit einigen Vor- und Nachteilen verbunden:
Vorteile | Nachteile |
sicher in Krisenzeiten | Goldkurs fällt mit der Nachfrage |
beständiger Wert | Erwirtschaftet keine Zinsen und Dividenden |
inflationssicher | Goldpreis ist nur moderat gestiegen |
Menge an Gold ist nicht unerschöpflich | Teuer im Handel |
Wertezuwachs ist steuerfrei | Währungsrisiko da Handel in US-Dollar |
Seit der Jahrtausendwende befindet sich das Edelmetall in einem Aufwärtstrend. Auch bei erfahrenen Anlegern ist Gold eine beliebte Wertanlage. Und gerade zu Krisenzeiten kann eine Investition durchaus sinnvoll sein. Aber der Goldkurs unterliegt heftigen Schwankungen und es werden anders als bei Aktien keine Dividenden oder Zinsen erwirtschaftet. Die Wertentwicklung ist rein von der Goldpreisentwicklung abhängig.
Trotz der Nachteile hat Gold als Wertanlage aber durchaus seine Berechtigung im gesamten Portfolio. Anleger sollten ihre Kapitalanlage aber nicht alleinig auf das Edelmetall aufbauen. Ein gutes Portfolio besteht aus einem Anlagemix – wobei Gold als Wertanlage enthalten sein kann, um eine breite Risikostreuung zu erzielen. Durch die Beimischung des Edelmetalls können Schwankungen von Aktien, Fonds, Anleihen und ETF ausgeglichen werden. Denn Gold gewinnt an Wert, wenn andere Anlagen an Wert verlieren – und umgekehrt. Deshalb hilft ein angemessener Goldanteil im Portfolio die Geldanlage stabil zu halten.
Tatsächlich hat sich Gold in den letzten Jahren entgegengesetzt zu Aktien, Fonds und ETF entwickelt. Sind diese im Wert gesunken, ist der Goldpreis gestiegen. Eine gute Goldbeimischung lohnt sich also, um das Portfolio zu stabilisieren. Wir raten, etwa fünf bis zehn Prozent des Portfolios in Gold zu halten. Nur in absoluten Ausnahmefällen, etwa einer Finanzkrise, lohnt sich eine höhere Beimischung mit 15 Prozent.
Um in Gold als Wertanlage zu investieren, stehe dir vier Möglichkeiten offen:
Gold ist ein lukrativer Bestandteil eines guten und stabilen Portfolios. Allerdings sollte das Edelmetall nie als alleinige Wertanlage dienen und nur einen überschaubaren Anteil der Kapitalanlage ausmachen. Unsere Berater von Königswege helfen dir dabei, ein stabiles Portfolio aufzubauen und zeigen dir, wie du Gold als Wertanlage aufnimmst. Vereinbare jetzt einen Termin mit uns!