Euroscheine liegen unter einem rosa Sparschwein
Stefan Gierschke
Von Stefan Gierschke am 27. September 2024 zum Thema 

Effiziente Altersvorsorge - Sparrate richtig berechnen

Wer sorgenfrei dem Ruhestand entgegenblicken möchte, muss zusätzlich vorsorgen. Dabei stellt sich die Frage, wie viel Geld brauchst du überhaupt? Die Antwort darauf liefert deine Rentenlücke; die Differenz zwischen den gesetzlichen Ansprüchen und deinem Bedarf. Anhand dieser und weiterer Informationen berechnet sich die Sparrate für eine effiziente und bedarfsgerechte Altersvorsorge.

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Was ist die Rentenlücke genau?

Die Rentenlücke ist die Differenz zwischen der Summe, die du im Ruhestand für deinen Lebensunterhalt brauchst und deinen Ansprüchen an die gesetzliche Rentenversicherung. Sie entsteht, weil die Altersrente im Regelfall nicht 100 Prozent des Bedarfs deckt – schließlich beträgt sie auch nicht das volle Gehalt, das bis dato verdient wurde.

Finanzieller Bedarf im Ruhestand - Gesetzliche Regelaltersrente = Rentenlücke

Die Rentenlücke lässt sich sehr leicht feststellen. Allerdings ist sie auch kein fixer Wert; denn bei dem Blick in die Zukunft handelt es sich immer um Schätzungen. So kannst du deinem Rentenbescheid zwar entnehmen, wie hoch deine voraussichtliche Altersrente ausfällt, dieser wird aber auf der Grundlage ermittelt, dass dein Gehalt gleich bleibt und du bis zum Regelrentenalter arbeitest. Gehst du früher oder später in Rente oder steigt bzw. sinkt dein Einkommen, verändern sich auch deine Ansprüche!

So berechnest du deine Rentenlücke

Schritt 1

Im ersten Schritt ermitteln wir deinen finanziellen Bedarf im Alter. Du kannst dich pauschal an deinem Einkommen orientieren oder wir gehen genauer vor und listen alle Ausgaben auf. Dabei ist es hilfreich, ein Haushaltsbuch zu führen. Dieses verschafft dir neben den Fixkosten auch einen genauen Überblick über deine Lebenshaltungskosten. Nicht nur um die Sparrate deiner Altersvorsorge zu berechnen, ist es sinnvoll, einen exakten Überblick über deine Finanzen zu haben.

Fixkosten
Miete oder Kreditrate, Nebenkosten, Internet, Telefon, Versicherungen, Abos und weitere Verträge
+ Lebenshaltungskosten
Lebensmittel, Kleidung, Unternehmungen, Urlaub etc.
= finanzieller Bedarf

Mit dieser Rechnung erhältst du eine Übersicht über deinen aktuellen Bedarf. Nun musst du entscheiden, welche Kosten auch im Alter noch anfallen werden. Wirst du genauso viel Geld ausgeben oder vielleicht sogar mehr? Wir raten dir, lieber einen höheren Bedarf anzusetzen als von einem zu niedrigen Wert auszugehen.

  • Bei einer pauschalen Ermittlung werden 70 bis 80 Prozent des durchschnittlichen Nettoeinkommens herangezogen

Schritt 2: Einnahmen sichten

Im zweiten Schritt nehmen wir die Renteninformation zur Hand. Diese wird ab dem 27. Lebensjahr einmal jährlich per Post zugesandt. Alternativ dazu, können die Ansprüche seit 2023 auch online abgefragt werden.

Der Renteninformation kann nun die prognostizierte Rente entnommen werden. Relevant ist der Wert unter Berücksichtigung der letzten fünf Beitragsjahre. Steht dort bspw. 1.400 Euro, rechnen wir mit dieser Summe weiter.

Schritt3: Inflation einbeziehen

Dann müssen wir noch die Inflation berücksichtigen. Das heißt, deine Ausgaben werden durch die Inflation höher ausfallen, da das Geld an Kaufkraft verliert. Diese Werte lassen sich relativ leicht mit einem Inflationsrechner ermitteln.

Angenommen, du benötigst im Monat 1.500 Euro. Experten rechnen derzeit mit einer Inflationsrate von 2,0 Prozent. Bis zum Beginn der Rente sind es noch 10 Jahre:

Ausgangspreis: 1.500 Euro
Preissteigerung: 21,90 Prozent
Zukünftiger Preis: 1.828,50 Euro

Das heißt also, du musst mit einem finanziellen Bedarf von 1.828,50 Euro anstatt 1.500 Euro rechnen.

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Schritt 4: finanziellen Bedarf berechnen

Wenn du im Alter neben der gesetzlichen Altersrente weitere Einnahmen erzielst, werden wir diese im letzten Schritt berücksichtigen. Hierbei kann es sich bspw. um weitere Versicherungsleistungen, Miet- oder Pachteinnahmen handeln.

Finanzieller Bedarf unter Berücksichtigung der Inflation
1.828,50 Euro
Gesetzliche Regelaltersrente und weitere Einnahmen
1.400 Euro Rentenansprüche + 200 Euro aus Betriebsrente
= 1.600 Euro
= Finanzieller Bedarf
228,50 Euro monatlich

Sparrate berechnen

effizient zu gestalten, dass dein Bedarf gedeckt wird. Dafür müssen wir die optimale Sparrate berechnen. Wir benötigen folgende Informationen:

  • Endkapital: Der Betrag deiner Rentenlücke (x 12 Monate x Bezugsdauer)
  • Laufzeit: Die Dauer bis zum Renteneintritt
  • Startkapital: Wenn du mit einem größeren Betrag starten möchtest, verringert sich deine monatliche Sparrate
  • Jährliche Rendite/Jahreszins: Abhängig von der von dir gewählten Altersvorsorge
  • Bezugsdauer: Die Dauer deines Ruhestands

Unsere Experten von Königswege ermitteln alle Informationen mit dir gemeinsam, um die optimale Sparrate zu berechnen!

Sparrate ist abhängig vom Altersvorsorgeprodukt

Entscheidend für die Höhe der Sparrate ist die gewählte Form der Altersvorsorge. So gibt es Produkte mit einer hohen Sicherheitsausrichtung, die jedoch nur wenig Rendite erwirtschaften. Entsprechend musst du mehr Geld investieren, um dein Sparziel zu erreichen. Chancenorientierte Anlagen wiederum ermöglichen es, die Chancen des Kapitalmarktes voll zu nutzen. Du kannst mit demselben finanziellen Einsatz mehr Kapital erwirtschaften oder musst eine niedrigere Sparrate aufbringen. Diese Kapitalanlagen empfehlen wir dir, wenn du noch einige Jahre bis zum Rentenbeginn hast. Steht dein Rentenalter aber kurz bevor, sind sicherheitsorientierte Produkte ratsamer.

  • Die durchschnittlichen Zinsen für das klassische Sparbuch liegen bei etwa zwei Prozent. Mit Tages- oder Festgeld sind immerhin drei bis 3,5 Prozent möglich. Zum Vergleich: die Durchschnittsrendite für einen ETF-Sparplan lag in den vergangenen Jahren bei sieben Prozent!

Dauer des Ruhestands

Um die Sparrate berechnen zu können, musst du schätzen, wie lange dein Ruhestand dauern wird. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei neugeborenen Mädchen derzeit bei 83,4 Jahren und 78,5 Jahren bei Jungen. Aber viele machen den Fehler, ihren Ruhestand zu kurz zu kalkulieren. Dies würde dann bedeuten, dass dir wichtiges Kapital fehlt! Es ist immer besser, mit einer längeren Lebenserwartung zu planen. Denn „übriges“ Kapital lässt sich vererben oder für besondere Dinge ausgeben.

Sparrate berechnen - ein Beispiel

Angelehnt an unsere ermittelte Rentenlücke, möchten wir einen monatlichen Bedarf von 250 Euro decken. Dafür wählen wir einen ETF-Sparplan, der in den vergangenen Jahren im Schnitt eine Rendite von sieben Prozent erzielt hat. Bis zum Rentenbeginn bleiben uns noch zehn Jahre. Außerdem rechnen wir mit einem Bezugszeitraum von 30 Jahren. Die Berechnung der Sparrate würde dann wie folgt aussehen:

  • Endkapital: 250 Euro (250 x 12 Monate x 30 Jahre = 90.000 Euro)
  • Laufzeit: 10 Jahre
  • Startkapital: 0 Euro
  • Jährliche Rendite/Jahreszins: 7,0 Prozent
  • Bezugsdauer: 30 Jahre

Um über einen Zeitraum von 30 Jahren monatlich 250 Euro auszahlen zu können, müssen 90.000 Euro angespart werden. Die Sparrate beträgt bei einer Rendite über sieben Prozent 523,20 Euro im Monat. Blieben dem Sparer anstatt zehn, noch 20 Jahre bis zum Rentenbeginn, müsste dieser deutlich weniger Geld aufwenden, um das Sparziel zu erreichen. In diesem Fall beträgt die monatliche Sparrate nur 176,34 Euro.

Dieses Beispiel verdeutlicht die Vorteile davon, sich frühzeitig mit seiner Altersvorsorge zu befassen!

Sparrate berechnen und effizient vorsorgen mit Königsweg

Die Höhe deiner Sparrate ist von individuellen Faktoren abhängig. Deine Rentenlücke ist genauso entscheidend wie die voraussichtliche Bezugsdauer und der Zeitraum bis zum Rentenbeginn. Zudem spielt das von dir gewählte Altersvorsorgeprodukt und die damit verbundene Rendite eine erhebliche Rolle.

Unsere Berater von Königswege helfen dir dabei, deine persönliche Sparrate zu berechnen, um deine Altersvorsorge bedarfsgerecht und lösungsorientiert zu gestalten. Vereinbare jetzt einen Termin und lass dich beraten.

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Dieser Artikel wurde von Stefan Gierschke verfasst.
Stefan ist Experte für Finanzen und Geschäftsführer der Königswege GmbH. Sein Motto: Nie 0815 immer KW.

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