Die private Rentenversicherung bessert die gesetzliche Rente auf und bietet finanzielle Sicherheit im Alter. Aber ist das auch wirklich so? Private Rentenversicherungen sind in den letzten Jahren immer mehr in den Verruf geraten; so heißt es, die Sparer müssen nahezu steinalt werden, um eine gute Rendite zu bekommen. Doch jahrelang sinkende Zinsen erholen sich aktuell. Was bedeutet das nun für die Sparer – lohnt sich eine private Rentenversicherung und was sind die Vor- und Nachteile?
Das Rentensystem in Deutschland beruht auf dem Generationenvertrag. Das heißt, die heute berufstätige Generation finanziert die Renten der derzeitigen Rentenbezieher. Dadurch erwerben sie selbst einen Anspruch auf eine Rente im Alter – die wiederum von der nächsten Generation finanziert wird.
Dieses System steht allerdings vor erheblichen Problemen. Denn die Menschen werden immer älter und es gibt weniger Beitragszahler, welche die aktuellen Renten bezahlen. Hinzu kommen steigende Kosten und das anhaltende Zinstief. Diese und weitere Faktoren sorgen dafür, dass die gesetzliche Rentenversicherung keine zuverlässige Altersvorsorge mehr ist. Die Leistungen reichen kaum noch aus, um den Lebensstandard zu halten. Zukünftige Rentner müssen erhebliche finanzielle Abstriche machen, einigen droht sogar die Altersarmut.
Abhilfe verspricht die private Rentenversicherung. Sie soll die Lücken zwischen dem bisherigen Einkommen und der gesetzlichen Rentenversicherung schließen. Und unumstritten ist eine private Altersversorgung unerlässlich, um im Alter den Lebensstandard zu halten und sorgenfrei dem Ruhestand entgegenblicken zu können.
Eine private Rentenversicherung ist eine Form der Altersvorsorge, bei der du Beiträge in einen Versicherungsvertrag einzahlst. Später erhältst du dann eine monatliche Rente oder eine Kapitalauszahlung, um die Rentenlücke zu schließen. Sie ergänzt die gesetzliche Rentenversicherung und soll dabei helfen, den Lebensstandard im Alter zu halten. Dafür gibt es verschiedene Arten von Rentenversicherungen:
Bei der klassischen privaten oder auch verzinsten Lebensversicherung zahlen die Sparer regelmäßig in ihren Vertrag ein. Das Kapital wird verzinst, wodurch die Versicherten eine garantierte Rentenleistung erhalten.
Bei der fondsgebundenen Rentenversicherung zahlen die Sparer ebenfalls regelmäßig in ihren Vertrag ein. Das Kapital wird allerdings nicht verzinst, sondern in Investmentfonds wie Aktien, Renten- und Immobilienfonds investiert. Die Rendite und damit auch die spätere Rentenleistung hängt von der Entwicklung der Kapitalmärkte ab. Es gibt somit keine Garantierente. Dafür ist die Renditechance höher als bei verzinsten Produkten.
Produkte der Neuen Klassik garantieren eine lebenslange Rente und einen Rückkaufswert, wie es auch bei verzinsten Rentenversicherungen der Fall ist. Die Garantien sind aber niedriger, weil das Kapital auf dem Kapitalmarkt investiert wird. Diese Mischform kombiniert die Garantiewerte der verzinsten Rente mit den Chancen des Aktienmarktes.
Die Kapitallebensversicherung ist Altersvorsorge und Hinterbliebenenabsicherung in einem. Am Ende der Ansparphase erhält der Versicherte je nach Vertrag eine Rente oder eine Kapitalauszahlung. Sollte die versicherte Person vorher versterben, wird an die Hinterbliebenen eine Todesfallleistung ausbezahlt.
Kapitallebensversicherungen gibt es mit Garantiezins oder als fondsgebundene Variante.
Die private Rentenversicherung hat einige Vor- und Nachteile, die vor Vertragsabschluss beachtet werden müssen.
Die Höhe der Beiträge kann bedarfsgerecht festgelegt werden. Im Regelfall ist auch eine Anpassung der Prämie möglich, wenn sich die Lebensumstände ändern. Außerdem können die Versicherten entscheiden, ob sie eine Verrentung oder eine Kapitalauszahlung wünschen.
Die private Rentenversicherung schließt die Versorgungslücke im Rentenalter und ergänzt die Leistungen der gesetzlichen Rentenkasse.
Nichtgeförderte Produkte müssen bei der Auszahlung nur mit dem Ertragsanteil versteuert werden. Dabei handelt es sich um die Differenz zwischen einbezahlten Beiträgen und der Rentenleistung.
Bei der klassischen Rentenversicherung ist eine Mindestrente garantiert. Dadurch wissen die Sparer, mit welcher Summe sie Minimum rechnen können.
Im Gegensatz zu anderen Kapitalanlagen wie Aktien oder Immobilien ist eine private Rentenversicherung sicher und gut planbar. Dies gilt vor allem für klassische verzinste Produkte.
Die private Rentenversicherung ist mit hohen Abschlusskosten, Verwaltungsgebühren und Provisionen behaftet. Diese Gebühren schmälern die sowieso schon niedrige Rendite und können sie vollständig aufzehren.
Bei der klassischen privaten Rentenversicherung ist die Rendite sehr niedrig, da die Garantiezinsen in der Regel sogar unter der Inflation liegen. Das heißt, das angesparte Kapital kann sogar an Wert verlieren, wenn der Vertrag zusätzlich mit hohen Kosten behaftet ist.
Die Vertragsgestaltung einer privaten Rente ist häufig sehr intransparent. Gebühren und Kosten lassen sich nur schwer erkennen. Bei fondsgebundenen Produkten ist nicht immer deutlich, in welche Kapitalanlagen das Geld fließt.
Die Kündigung des Vertrages geht in der Regel mit hohen Verlusten einher.
Eine private Rentenversicherung sollte, damit sie sich lohnen kann, möglichst lange laufen. Dadurch ist sie für Sparer mit kurzem bis mittelfristigem Anlagehorizont weniger geeignet.
Eine private Rentenversicherung kann sich lohnen, wenn du deine Altersvorsorge ergänzen möchtest, um sorgenfrei der Zukunft entgegenzublicken. Sie bietet Planungssicherheit, garantierte Rentenzahlungen und steuerliche Vorteile bei der Auszahlung. Allerdings sind die Kosten oft hoch, sie können die zu niedrige Rendite aufzehren. Im schlimmsten Fall sinkt das Kapital sogar, anstatt sich zu vermehren. Außerdem sind die Verträge oft intransparent und du bist lange an den Vertrag gebunden. Es ist wichtig, die private Rentenversicherung mit anderen Optionen wie ETFs abzuwägen, um die beste Lösung für deine individuelle Situation zu finden.
Die private Altersvorsorge ist eine Form des Vermögensaufbaus. Damit dieser erfolgreich ist, muss er den eigenen Umständen angepasst sein. Das heißt, Sparer müssen berücksichtigen, dass
Eine gute Alternative zur privaten Rentenversicherung ist der ETF-Sparplan. Der ETF bildet einen bestimmten Aktienindex nach, indem er in die darin enthaltenen Aktien und Anleihen investiert. ETFs sind eine kostengünstige Möglichkeit, eine breite Auswahl an Wertpapieren zu kaufen. Sie sind wegen ihrer Diversifikation, der niedrigen Kosten, ihrer Transparenz und der guten Renditechance sehr beliebt. Zudem lässt sich der Beitrag flexibel anpassen und bei Bedarf ist auch eine Kapitalentnahme möglich.
Je nach persönlicher Situation können auch staatlich geförderte Produkte in Betracht gezogen werden. Für Arbeitnehmer lohnt sich die betriebliche Altersvorsorge, wenn sich der Arbeitgeber am Vermögensaufbau beteiligt. Geringverdiener und Familien mit mehreren Kindern können von einer Riester-Rente und der staatlichen Zulagen profitieren.
Ob private Rentenversicherung, ETF-Sparplan, Riester-Rente, bAV oder ein anderes Produkt – eine zusätzliche Altersvorsorge ist wichtig, um beruhigt dem Rentenalter entgegenblicken zu können. Denn die gesetzliche Rente reicht in den meisten Fällen nicht aus, die Versorgungslücke wird durch die steigenden Lebenshaltungskosten immer größer. Wer frühzeitig für das Alter spart, muss sich nicht um seine Zukunft sorgen.
Unsere KW-Berater helfen dir dabei, die passende Altersvorsorge zu finden. Sie beantworten deine Fragen zur privaten Rentenversicherung, ihren Vor- und Nachteilen und besprechen mögliche Alternativen mit dir. Vereinbare jetzt einen Termin.