Nachhaltige ETFs haben in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen, da immer mehr Anleger nach Wegen suchen, ihr Kapital verantwortungsbewusst und zukunftsfähig anzulegen. Diese Produkte bieten eine Möglichkeit, in Unternehmen zu investieren, die auch ökologische, soziale und ethische Kriterien erfüllen. Nachhaltige ETFs berücksichtigen dabei Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte, um eine positive Wirkung auf Gesellschaft und Umwelt zu erzielen. Sie verleihen deinem Depot den zukunftsorientierten grünen Anstrich.
Nachhaltige ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Fonds, die in Unternehmen investieren, die bestimmte ökologische, soziale und Governance-Kriterien erfüllen. ETFs sind Fonds, die einen bestimmten Aktienindex nachbilden. Sie entwickeln sich also wie der dazugehörende Index. Bspw. bündelt der DAX die 40 größten Unternehmen Deutschlands. Ein Exchange Traded Funds, der den DAX nachbildet, investiert also in ebendiese Unternehmen. Im Unterschied zu einem nachhaltigen ETF, legen diese ETFs aber keinen Fokus auf ökologische, soziale oder ökonomische Aspekte; der klassische DAX-ETF umfasst alle Branchen, unabhängig von ihrer Nachhaltigkeit.
Nachhaltige ETFs kombinieren die Vorteile konventioneller Exchange Traded Funds mit grünen Investitionsprinzipien. Dafür werden entsprechend der Ausrichtung des ETFs nur bestimmte Unternehmen aufgenommen. Dabei spielen faire Produktionsbedingungen, Umweltschutz und vieles mehr eine Rolle. Unternehmen, die die vorgegebenen Kriterien an Nachhaltigkeit oder ihre soziale Verantwortung nicht erfüllen, werden aus dem Index ausgeschlossen.
In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach ethischen und verantwortungsbewussten Anlagemöglichkeiten erheblich gestiegen. Immer mehr Anleger möchten ihr Kapital nicht nur nach finanziellen Aspekten, sondern auch im Einklang mit ihren persönlichen Werten investieren. Nachhaltige ETFs bieten die Möglichkeit, den Vermögensaufbau mit der Förderung einer nachhaltigeren und gerechteren Welt zu kombinieren.
Außerdem zeigen verschiedene Studien, dass nachhaltige Unternehmen oft risikoärmer sind, da sie auf künftige Herausforderungen und regulatorische Veränderungen gut vorbereitet sind. Gleichzeitig bieten sie Anlegern eine gute Renditechance, da auch zunehmend mehr Länder und Institutionen auf Nachhaltigkeit setzen.
Das Problem dieser Kapitalanlage ist, dass es keine einheitliche Definition gibt, was als „grün“ oder „nachhaltig“ gilt. Für Anleger ist also oft nicht ganz klar, ob sie mit dem Produkt tatsächlich nachhaltig investieren oder ob ihr Kapital in Unternehmen fließt, die durch Greenwashing Verbraucher in die Irreführen. Das heißt, die Unternehmen erzielen zwar eine positive Außenwirkung, ihre „grünen Aktivitäten“ haben aber kaum einen nachhaltigen Einfluss.
Es gibt verschiedene Ratingagenturen und Siegel, die ein nachhaltiges Produkt zertifizieren. Problematisch ist jedoch, da es keine einheitlichen Regelungen gibt, legt jeder andere Kriterien in puncto Nachhaltigkeit zugrunde. Deshalb sind die Produkte, obgleich sie als „grün“ zertifiziert oder ausgezeichnet wurden, unterschiedlich nachhaltig!
Deshalb ist es für Sparer umso wichtiger, dass sie genau hinterfragen, in welche Unternehmen ihr Geld fließt. Bereits bei der Auswahl ihres ETFs müssen sie auf verschiedene Merkmale und Faktoren achten, die auf eine grüne Geldanlage schließen lassen. Und sie müssen für sich festlegen, welche Merkmale für sie selbst als nachhaltig gelten.
Zuerst achtest du auf den Indexnamen. Diese Bezeichnungen geben einen ersten Aufschluss darüber, dass nachhaltige Kriterien überhaupt berücksichtigt wurden:
So ist ein ETF, der auf Basis des MSCI World nach nachhaltigen Unternehmen filtert, bspw. der MSCI World SRI oder MSCI World ESG. Wie bereits erwähnt, werden die verschiedenen sozialen und ökologischen Aspekte aber unterschiedlich gewichtet. Die Bezeichnung selbst ist also noch kein ausreichendes Indiz.
Gute ETF-Anbieter lassen erkennen, welche Kriterien bei der Bewertung herangezogen wurden. Dadurch können Sparer überprüfen, ob der jeweilige ETF ihre eigene Wertvorstellung nach Nachhaltigkeit erfüllt. In der Beschreibung des ETFs werden dafür meist bestimmte Ausschlusskriterien aufgeschlüsselt. Das können z. B. Atomkraft, Tabakwaren, Waffen oder auch Kohleförderung sein. Das bedeutet, Unternehmen, die diese Ausschlusskriterien erfüllen, sind von dem Index ausgeschlossen.
Dazu kommen noch die positiven Auswahlkriterien. So können die Unternehmen bspw. im Hinblick auf soziale Kriterien, eine gute Unternehmensführung oder ihren Beitrag zum Klimawandel geprüft werden.
Dann ist noch entscheidend, auf welche Weise die Unternehmen gefiltert wurden. Besonders häufig wird der Best-in-Class-Ansatz genutzt. Bei dieser Strategie investieren die Anleger in die besten Unternehmen eines Sektors oder eine Branche, welche die höchsten Standards in Bezug auf bestimmte positive Auswahlkriterien vertreten. Anstatt nur Unternehmen auszuschließen, die den Ausschlusskriterien entsprechen, konzentriert sich der Best-in-Class-Ansatz darauf, die führenden Unternehmen zu identifizieren, welche die jeweiligen nachhaltigen Kriterien erfüllen.
Eine Alternative dazu ist der Best-in-Progress-Ansatz. Dabei werden nicht nur Unternehmen berücksichtigt, die bereits die positiven Auswahlkriterien erfüllen; sondern auch solche, die in einem bestimmten Zeitraum eine bessere Nachhaltigkeitsperformance nachweisen konnten. Es werden also auch Unternehmen gefördert, die einen entscheidenden Fortschritt bei ihren Nachhaltigkeitspraktiken machen, auch wenn sie noch nicht die höchsten Standards erreicht haben. Dies kann zu einer breiteren und langfristig positiven Veränderung in der Wirtschaft führen, da Investoren, die Fortschritte machen, einen Ansatz haben, noch schneller und effektiver nachhaltige Praktiken umzusetzen.
Du weißt nun, wie du nachhaltige ETFs erkennen kannst. Da aber jeder Nachhaltigkeit anders definiert, ist es wichtig, dass du deine eigenen Wertvorstellungen kennst. Gute ETF-Anbieter weisen genau aus, nach welchen Kriterien die Unternehmen ausgewählt – und gewichtet wurden. Du kannst so selbst überprüfen, ob die jeweiligen Ausschlusskriterien wie auch die positiven Auswahlkriterien deiner eigenen Wertvorstellung entsprechen.
Mit nachhaltigen ETFs kannst du einen entscheidenden Beitrag zum Umweltschutz, sozialer Gerechtigkeit und ethischer Produktionsstandards leisten. So verleihst du deinem Depot einen grünen Anstrich und kombinierst Vermögensaufbau mit sozialer Verantwortung. Für Laien ist es in der breiten Menge an nachhaltigen ETFs aber oft schwer, die richtige Wahl zu treffen. Denn neben den Faktoren Nachhaltigkeit und Umweltschutz sowie sozialer und ethischer Aspekte müssen auch die Kosten, Rentabilität, Liquidität und Sicherheit des Exchange Traded Funds geprüft werden.
Unsere Finanzexperten von Königswege unterstützen dich dabei. Wir zeigen dir, wie du nachhaltige ETFs erkennen und für dich nutzen kannst. Und wie du neben dem Vermögensaufbau auch noch einen positiven Beitrag zum Klimaschutz und fairen Arbeits- und Produktionsbedingungen leistest!