Drei Säulen der Altersvorsorge
Stefan Gierschke
Von Stefan Gierschke am 3. Juli 2023 zum Thema 

Die drei Säulen der Altersvorsorge - wie sorge ich richtig vor?

In Deutschland werden drei Säulen der Altersvorsorge unterschieden; von der gesetzlichen Basisabsicherung über die betriebliche Absicherung bis hin zur privaten Altersvorsorge wie die klassische Lebensversicherung, Riester, Immobilien, Fonds und Aktien. Da ist es schwer, den Überblick zu behalten. Trotzdem solltest und musst du dich mit dem Thema auseinandersetzen. Denn am Ende steht die Frage, wie sorge ich für das Alter richtig vor, um auch mit der Rente gut leben zu können?

Die drei Säulen der Altersvorsorge

Säule

Säule

Säule

Gesetzliche Systeme / Basisversorgung

Betriebliche Altersvorsorge

Private Altersvorsorge

Gesetzliche Rentenversicherung- Beamtenversorgung- Alterssicherung für Landwirte- Berufsständische Versorgungswerke

Direktversicherung- Pensionsfonds- Pensionskasse- Pensionszusage- Unterstützungskasse

Private Rentenversicherung- Fondsgebundene Rentenversicherung- Lebensversicherung- Riester- Rürup- Aktien / ETF / Fonds- Immobilien

1. Säule: Die gesetzlichen Systeme - deine Basisversorgung

Die erste Säule ist die finanzielle Grundlage deiner Altersvorsorge. Dafür zahlen in Deutschland alle Angestellten bis zur Beitragsbemessungsgrenze 18,6 % ihres Bruttoeinkommens in die gesetzliche Rentenversicherung ein. Auch Selbstständige und Freiberufler können freiwillig Beiträge in die GRV leisten.

Wie hoch die gesetzliche Rente ausfällt, wird auf der jährlichen Rentenbescheinigung deutlich. Die Rentenkasse prognostiziert die wahrscheinliche Leistung anhand der gesammelten Entgeltpunkte – also in Abhängigkeit von Einkommen und Beitragsdauer. Umso höher das Einkommen und je länger einbezahlt wird, desto besser fällt die Leistung aus.

Reicht die gesetzliche Altersvorsorge aus?

Fakt ist leider, dass die Leistungen der gesetzlichen Rentenversicherung meist nicht ausreichen. 2021 erzielten Rentner in Deutschland eine durchschnittliche Altersrente von 1.227 Euro. Bei Frauen sieht es noch schlimmer aus, sie erhielten im Durchschnitt nämlich nur 807 Euro. Da Frauen also deutlich weniger Geld erhalten, ist ihre Rentenlücke erheblich größer. Mehr dazu liest du hier.

Beamte und Versicherte in Versorgungswerken haben mehr Glück, ihre Pension fällt durchschnittlich etwas höher aus. Aber auch bei ihnen zeigt sich, dass die Leistungen meist nicht ausreichen, um den Lebensstandard zu halten. Das betrifft vor allem die Top-Verdiener in Deutschland; Ärzte, Anwälte etc. – sie haben allgemein einen höheren Lebensstand und damit einen Mehrbedarf an die Rentenleistung.

2. Säule: Die betriebliche Altersvorsorge: Mit der Unterstützung des Arbeitgebers

Arbeitnehmer haben in Deutschland Anspruch auf eine Entgeltumwandlung. Dabei wird ein Teil ihres Bruttogehalts in eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) investiert. Der Vorteil dabei; da das Geld aus dem Bruttolohn entrichtet wird, sinken die Steuern und Sozialabgaben. Die Nettobelastung ist also geringer.

Der Arbeitgeber kann den Beitrag zur bAV bezuschussen oder sogar ganz übernehmen. Für die Altersvorsorge stehen dabei mehrere Optionen zur Auswahl:

  • Direktversicherung
  • Pensionsfonds
  • Pensionskasse
  • Pensionszusage
  • Unterstützungskasse

Lohnt sich eine betriebliche Altersvorsorge?

Eine bAV lohnt sich nur,wenn sich der Arbeitgeber daran beteiligt. Denn mit den geschmälerten Sozialabgaben geht auch ein niedrigerer Beitrag an die Rentenkasse einher. Somit baust du zwar eine betriebliche Altersvorsorge auf, erwirbst aber gleichzeitig weniger Ansprüche an die gesetzliche Rentenversicherung. Allerdings bezuschussen die meisten Arbeitgeber die Altersvorsorge ihrer Mitarbeiter. Einige übernehmen die Beiträge sogar komplett.

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3. Säule: Die private Altersvorsorge – deine individuelle Absicherung

Im Grunde ist die private Altersvorsorge nichts anderes als eine langfristige Vermögensbildung. Sie hat das Ziel, durch eine Renten- oder Kapitalzahlung den finanziellen Standard im Alter zu halten bzw. zu verbessern. Sie kann ergänzend zur gesetzlichen und/oder betrieblichen Altersvorsorge abgeschlossen werden. Anders als bei der ersten Säule ist sie aber nicht verpflichtend.

Es gibt verschiedene Formen der privaten Altersvorsorge. Diese unterscheiden sich zunächst in der klassischen und der fondsgebundenen Variante. Die klassische Altersvorsorge sieht eine Verzinsung der Beiträge vor. Dadurch bietet sie ein hohes Maß an Sicherheit und Garantien, wirft aber nur wenig Gewinne ab. Fondsprodukte hingegen haben niedrigere bis gar keine Garantiewerte, bergen jedoch eine größere Renditechance. Sie unterliegen der Entwicklung des Aktienmarktes, was eine langfristige Geldanlage sinnvoll macht. Später kann die private Altersvorsorge als (lebenslange) Rente oder als Einmalzahlung ausbezahlt werden.

Staatlich geförderte Altersvorsorge

Der Staat unterstützt seine Bürger beim Aufbau ihrer Altersvorsorge. Daher sieht die letzte der drei Säulen der Altersvorsorge die Option einer staatlichen Förderung vor. Es gibt die Rürup-Rente, die sich vor allem für Gutverdiener lohnt. Denn seit 2023 lassen sich 100 Prozent der aufgewendeten Beiträge steuerlich geltend machen – bis zu einem Höchstbetrag von 26.528 Euro pro Jahr (bei Verheirateten: 53.056 Euro).

Ebenfalls staatlich gefördert ist die Riester-Rente. Hierbei unterstützt der Staat die Sparer mit Zulagen. Zahlen sie vier Prozent ihres Vorjahresbruttoeinkommens (mindestens aber 60 Euro) im Jahr in den Vertrag ein, erhalten sie die volle Förderung; das sind 175 Euro für sich selbst und zusätzlich 185 Euro für Kinder, die vor 2008 geboren wurden und 300 Euro für Kinder, die nach 2008 zur Welt kamen. Riestern lohnt sich also vor allem für Geringverdiener und Familien. So kann ein Sparer mit zwei kleinen Kindern jedes Jahr 775 Euro Zulagen erhalten.

Nicht-geförderte Altersvorsorge

Die geförderte Altersvorsorge hat den Nachteil, dass sie bei der Auszahlung voll versteuert werden muss. Das heißt, dir bleibt im Endeffekt weniger Geld übrig. Dem entgegen stehen nicht-geförderte Produkte. Diese haben zwar keine Steuervorteile und werden nicht bezuschusst, dafür musst du aber bei der Auszahlung nur den Ertragsanteil versteuern. Also die Differenz zwischen einbezahlten Beiträgen und der Leistung.

Zur privaten Altersvorsorge, die nicht staatlich gefördert wird, gehören:

  • Klassische Rentenversicherung
  • Fondsgebundene Rentenversicherung
  • Lebensversicherung
  • Aktien / ETF / Fonds
  • Immobilien

Auch wenn die Zinsen 2023 gestiegen sind, gehört die klassische Altersvorsorge noch immer zu den weniger lukrativen Produkten. Beliebter sind hingegen Fondsrenten, Aktien und ETF. Diese machen sich die Chancen des Kapitalmarkts zunutze. Dabei können bereits kleine Monatsbeiträge gespart und flexibel angepasst werden. Zudem gibt es verschiedene Anlagestrategien; bist du risikoreich und möchtest die höchstmögliche Chance nutzen, investierst du in chancenorientierte Anlagen. Legst du hingegen Wert auf Sicherheit und stellst diesen Aspekt vor mögliche Erträge, greifst du auf eine sicherheitsorientierte Anlagestrategie zurück. ETF, Fondsrente und Fondssparpläne können auf deinen individuellen Bedarf und deine Wünsche angepasst werden.

Die Immobilie als Altersvorsorge

Besonders beliebt in der letzten der drei Säulen der Altersvorsorge ist die Immobilie. Wer ein Eigenheim kauft und bewohnt, lebt später mietfrei und braucht im Alter weniger Geld. Zusätzlich besteht die Option zu vermieten, was ein passives Einkommen bedeutet.

Aber auch wenn du nicht selbst eine Immobilie kaufen willst, kannst du in das sogenannte Betongold investieren; Immobilienfonds ermöglichen es dir, dich auch mit niedrigerem Kapital auf dem Immobilienmarkt zu beteiligen. Über die Jahre verzeichnet diese Geldanlage meist eine konstant steigende Rendite.

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Die meisten Arbeitnehmer in Deutschland haben keine andere Wahl und zahlen Monat für Monat in die Rentenkasse ein. Auch wenn die gesetzliche Rente nicht ausreicht, ist sie dennoch der Grundstock einer soliden Altersvorsorge und unverzichtbar. Genauso unverzichtbar ist aber auch, die vorhandene Rentenlücke zu schließen, um im Alter den Lebensstandard halten zu können.

Ob Riestern, ETF, Aktien, Immobilien, bAV oder die klassische Rente; die richtige Absicherung ist rundum auf dich abgestimmt.

Welche Altersvorsorge aber für dich geeignet ist, kann nicht pauschal beantwortet werden. Denn jede Rentenabsicherung ist individuell, genauso wie du und dein Bedarf. Daher ist es wichtig, in Abhängigkeit von deiner persönlichen und beruflichen Situation, deinen Wünschen, Zielen und finanziellen Mitteln die optimale Altersvorsorge zu wählen.

Unsere Experten helfen dir gerne dabei, die passende Absicherung zu finden. Wir beantworten außerdem alle deine Fragen zu den drei Säulen der Altersvorsorge und vielen weiteren Themen. Schicke uns eine Mail, ruf an oder nutze unser Kontaktformular und vereinbare einen Termin.

Dieser Artikel wurde von Stefan Gierschke verfasst.
Stefan ist Experte für Finanzen und Geschäftsführer der Königswege GmbH. Sein Motto: Nie 0815 immer KW.

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